Wir haben das Glück in einer Region zu leben, in der es sehr viele botanisch und faunistisch Interessante Gebiete gibt, die zudem auch optisch von besonderer Schönheit sind. Hier wollen wir Ihnen die ausgewählten Gebiete etwas näher bringen, in denen der NABU Region Trier sich eingebracht hat:
Eine Mardelle ist ein Verkarstungsanzeiger in Kalkgebieten. Die Bedeutenden führen ganzjährig Wasser. Teilweise stehen sie auch nur im Frühjahr unter Wasser, andere liegen ganzjährig trocken. Auf dem Saargau kommen diese zahlreich vor und sind über ein größeres Gebiet verteilt.
Schutzzweck
Bei einer Mardellen ist die Untergliederung der Vegetation in Teich-, Ufer- und Saumgesellschaft typisch. Dabei bietet sie einen Lebensraum für viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Diese Biotope gilt es zu schützen.
Artenvorkommen
Typisch für die Teichgesellschaft der Mardellen ist z. B. die Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) und der Flutende Schwaden (Glyceria fluitans). Ebenfalls häufig, allerdings am Ufer zu finden ist das Gewöhnliche Hexenkraut (Circaea lutetiana) und der Eingrifflige Weißdorn (Crataegus monogyna). Oft vertretene Baumarten, die eine solche Mardelle umgeben, sind u. a. die Stieleiche (Quercus robur), die Hainbuche (Carpinus betulus) und der Feldahor (Acer campestre). Für viele Insekten- und Amphibienarten, sowie deren Larven, herrschen dort optimale Lebensbedingungen. Zu den häufigen Vertretern zählen Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis), Königslibelle (Anax imperator) und der Teichmolch (Driturus vulgaris).
NABU-Aktivitäten
Zu den Aufgaben des NABU gehört die Kartierung der jeweiligen Mardellen, sowie die Bestandserfassung der dort vorkommenden Arten. Außerdem wird gegen eine Vermüllung vorgegangen.
Die bisher untersuchten Mardellen liegen in Onsdorf, Bilzingen und Dilmar. Jedoch sind nicht alle Mardellen mit Wasser gefüllt. Manche sind teilweise oder sogar komplett verlandet.
Schutzzweck
Durch die frühere militärische Nutzung ist in dem heutigen nationalen Naturerbe eine einzigartige Landschaft entstanden.
Artenvorkommen
In dem großflächigen Gebiet kommen viele zu schützende Arten vor, darunter die Gelbbauchunke (Bombina variegata), der Neuntöter (Lanius collurio), der Baumfalke (Falco subbuteo) und zahlreiche Insektenarten.
NABU-Aktivitäten
Um einer Verbuschung entgegenzuwirken und wieder den gewünschten Offenlandcharakter wiederherzustellen, arbeitet der Nabu an verschiedenen Konzepten. Dazu gehören die Planung eines Beweidungsprojektes mit Taurus-Rindern und Konik-Pferden in Zusammenarbeit mit den Landespflegebehörden, dem Hofgut Serrig und der Stadt Saarburg. Für Interessierte werden auch Exkursionen angeboten.
Das Naturschutzgebiet Wadrilltal umfasst eine Größe von 213 ha.
Schutzzweck
Die naturnahen Bachtäler der Wadrill, sowie des unteren Engbaches mit angrenzenden bewaldeten Hangbereichen sind zu schützen und wiederherzustellen, da sie typisch für eine Entwicklung der Hoch- und Niederwälder bzw. der Hunsrückhöhenflächen sind. Somit stellt die Wadrill ein leistungsfähiges Fließgewässer-Ökosystem dar. Im Bereich der Talsohlen lassen sich noch weitgehend naturnahe Biotoptypen finden. Sie sind besonders abhänging von extensiven Nutzungsformen und –strukturen und spielen bei der Biotopvernetzung eine große Rolle. Von regionaler Bedeutung sind neben den mageren Wiesen und Weiden die wechselfeuchten Biotoptypen zu nennen, zu denen insbesondere Nass- und Feuchtwiesen als auch Kleinseggenrieder gehören. Weiterhin dienen die Bachtäler als Lebensräume für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Außerdem stellt das Wadrilltal ein standortgerechtes Laubmischwald-Ökosystem dar. Sowie aus wissenschaftlicher und landeskundlicher Sicht, als auch die besondere landschaftliche Eigenart und Schönheit machen das Gebiet schützenswert.
Artenvorkommen
Botanisch gesehen sind Hochstaudenflure, magere Flachlandmähwiesen, Pfeifengraswiesen, Borstgrasrasen und Auwälder wertgebend für das Gebiet.
Viele seltene und gefährdete Arten nutzen das Wadrilltal und den Bach als Lebensraum. Dazu zählen die Schmetterlingsarten Großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) und Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia). Heimische Fischarten sind das Bachneunauge (Lampetra planeri) und die Groppe (Cottus gobio). Zu den dort vorkommenden Vogelarten gehören z. B. der Eisvogel (Alcedo atthis), Neuntöter (Lanius cullurio) und Wiesenpieper (Anthus pratensis). Als Besonderheit haben sich mehrere Bieber (Castoridae) im Wadrilltal angesiedelt. Über die Jahre hat sich der Lebensraum der Bieber bis in das nördlich darüber gelegene Naturschutzgebiet Osterbachtal ausgeweitet.
NABU-Aktivitäten
In regelmäßigen Abständen werden vom NABU Gebietsexkursionen durchgeführt, um Interessierten die Natur näher zu bringen. Zusammen mit den Landespflegebehörden und den Ortsgemeinden finden dort Arbeiten zur Forst- und Biotopbetreuung und zur Verbesserung der Wasserqualität statt. Weiterhin dienen zwei Informationstafeln dazu, die Schutzwürdigkeit des Gebietes der Bevölkerung näherzubringen.
Schutzzweck
Die Narzissenwiesen im Ruwertal gehören zum Naturschutzgebiet Keller Mulde. Hierbei sind vor allem die Narzisse zu schützen, welche auf den schon von den Römern genutzten Wiesen und den umliegenden Niederwaldbeständen vorkommt.
Artenvorkommen
Im Ruwertal ist ausschließlich die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) vertreten. Sie gehört, wie alle anderen wildwachsenden Narzissenarten Mitteleuropas, zu den geschützten Arten.
NABU-Aktivitäten
Beim alljährlichen Schillinger Narzissenfest ist auch der NABU vertreten. Er bietet Wanderungen zu den Narzissenwiesen an und setzt sich für deren Erhaltung ein.
Die Größe des Gebietes beträgt 514 ha.
Schutzzweck
Die unzähligen alten Schieferstollen, deren Wurzeln bis in die Römerzeit reichen, bilden den Kern des FFH-Gebietes. Auch die Bachauen, Niederwälder und Schluchtenwälder, welche dort zu finden sind sind zu erhalten. Eine besondere Bedeutung hat das Fellerbachtal für Fledermäuse. Viele Arten, die unterschiedliche Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchte stellen, finden in den Stollen optimale Bedingungen. So konnten hier bis jetzt alleine 17 der 22 in Rheinland-Pfalz vorkommenden Arten nachgewiesen werden, ein für ganz Deutschland einmaliger Wert.
Artenvorkommen
Vorherrschend sind vor allem der bodensaure Buchenwald und der Traubeneichen-Hainbuchenwald. Des weiteren sind Hainsimsen-Buchenwälder (Lazulo-fagetum) und Labkraut-Eichenhainbuchenwälder (Galio-carpinetum) vertreten. An den Tal- und Bachauen haben sich Auenwälder mit Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und der Gewöhnlichen Esche (Fraxinus excelsior) angesiedelt.
Zu den dort heimischen Arten gehören unter anderem die Schmetterlinge Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria), Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia) und der Apollofalter (Parnassius apollo). Am schützenswertesten sind aber ohne Zweifel die Gruppe der Fledermäuse, welche allesamt entweder geschützt oder vom Aussterben bedroht sind. Viele Arten finden in den Stollen optimale Bedingungen, wie z. B. zur Überwinterung. Dazu zählen die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteini), die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), das Große Mausohr (Myotis myotis), die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), die Teichfledermaus (Myotis dasyncneme) und die Wimperfledermaus (Myotis emarginatus).
NABU-Aktivitäten
Der NABU Region Trier führt seit Jahren ein Programm zum Schutz der dort vorkommenden Fledermäuse durch. Dazu gehören die Bestandserfassung und Sicherung der Art sowie das Informieren der Bevölkerung. Besonderes Augenmerk liegt auf der vom Aussterben bedrohten Großen Hufeisennase.
Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von ca. 447 ha.
Schutzzweck
Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung der strukturreichen Altholzbestände, insbesondere der der Alteichen sowie stehende und fließende Gewässer, wie z. B. Tümpel, Bäche und Kleinstgewässer. Auch die feuchten Offenlandbestände, Feuchtwiesen und die verschiedenen Uferformen der Kies-, Sand- und Flachufer sind zu schützen. Das Gebiet gilt auch als Lebensraum für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die besondere Eigenart und hervorragende Schönheit des Gebietes stellen weitere Schutzzwecke dar. Außerdem spielen wissenschaftliche, naturgeschichtliche und landeskundliche Gründe eine Rolle.
Artenvorkommen
Die Ufervegetation wird durch Großseggenrieden, Röhrichten, Hochstaudenfluren, feuchten Weidengebüschen sowie Bruchwäldern geprägt. Zu den seltenen dort vorkommenden Tierarten gehören Gelbbauchunke (Bombina variegata), Kammmolch (Triturus cristatus), Eisvogel (Alcedo atthis) und Hirschkäfer (Lucanus cervus). Bei der Gelbbauchunke weist das Gebiet die bedeutendsten Bestände in der Region Trier auf. Auch viele Fledermausarten, darunter das Große Mausohr (Myotis myotis), die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), fühlen sich hier wohl. Die an Baumhöhlen reichen Alteichen bieten diesen hervorragende Bedingungen. Als Besonderheit des Gebietes kann die Wildkatze (Felis silvestris) aufgeführt werden.
NABU-Aktivitäten
Der Nabu führt zum einen Fledermausexkursionen durch. Zum Anderen werden auch Bestandserhebungen der verschiedenen Fledermausarten praktiziert.
Das NSG „Kahlenberg am Sievenicherhof“ wurde im September 1990 zum Naturschutzgebiet erklärt. Es liegt auf den Gemarkungen Sirzenich und Pallien bei Trier und hat eine Größe von 15,5 ha.
Schutzzweck
Besonders orchideenreiche Halbtrockenrasen und Trockenrasen sind zu schützen. Diese grenzen an Gebüschformationen und Mischwaldbereiche, welche als Lebensraum für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten dienen. Davon betroffen sind hauptsächlich Vogel- und Insektenarten.
Artenvorkommen
In diesem Gebiet finden sich einige sehr seltene Pflanzen. Unter anderem auch die Orchideen Mannsknabenkraut (Orchis mascula) und das Große Zweiblatt (Listera ovata). Auch die Enziangewächse Gefranster Enzian (Gentianella ciliata) und der Deutsche Enzian (Gentiana germanica) sind dort heimisch. Weitere bedrohte Arten sind die Gewöhnliche Küchenschelle (Pullsatilla vulgaris) und die Ästige Graslilie (Anthericum ramosum).
Auch lassen sich mehrere bedrohte Tierarten in dem Naturschutzgebiet finden. Als Beispiel hierfür lassen sich der Neuntöter (Glanius collurio), der Silbergrüne Bläuling (Polyommatus coridon) und die Schlingnatter (Coronella austreaca).
NABU-Aktivitäten
Der Naturschutzbund Trier versucht den Halbtrockenrasen und das (Halb-)Offenland mit verschiedenen Mitteln der Biotoppflege zu erhalten. Eine der Aufgaben ist die regelmäßige Entfernung von Gehölzen und Büschen, insbesondere der Schlehe (Prunus spinosa).
Schutzzweck
Die dort typischen Magerrasen mittlerer Standorte, welche auf Silikatgestein gedeihen, sowie die besondere Natürlichkeit des Gebietes sind zu schützen.
Artenvorkommen
Eine flächig vorkommende Pflanzenart ist die Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum). Sie ist in ihrem Bestand besonders geschützt. Zu den außergewöhnlich schön ausgeprägten Pflanzengesellschaften gehört auch der Gewöhnliche Flügelginster (Chamaespartium sagittale).
NABU-Aktivitäten
Für Interessierte werden vom NABU Gebietsexkursionen angeboten. Außerdem setzt er sich für eine
NSG-Ausweisung ein.
Das Gebiet hat eine Größe von 44 ha und ist in einer mit Flusssedimenten aufgefüllten voreiszeitlichen Saarschlinge entstanden.
Schutzzweck
In dem Gebiet befindet sich eine teilweise gehölzfreie Feuchtbiotopzone. Dort wachsen hauptsächlich Schilfröhricht, Großseggen-Riedern und nasse Hochstaudenfluren, welche als Brut- und Nahrungsraum für seltene, bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten dienen. Dazu zählen hauptsächlich Vögel und Amphibien. Durch fortschreitende Sukzession droht das früher sehr bedeutende Feuchtgebiet seine herausragende Bedeutung zu verlieren.
Außerdem gibt es dort einen verlandeten Saar-Mäander, der sich kurz vor der ehemaligen Mündung in die Mosel befindet. Aus naturgeschichtlichen und landeskundligen Gründen ist die Schützung dieses Gebietes wichtig.
Artenvorkommen
Zu den Pflanzen, die typisch für den Wawerner Bruch sind, gehört u. a. das Mädesüß (Filipendula ulmaria). Es ist besonderes charakteristisch für Erlen-Eschen-Sumpfwälder. Dieser Waldtyp würde sich ohne menschlichen Einfluss im Wawerner Bruch langfristig einstellen. Auffällig durch ihre Farben sind die Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) und der Blutweiderich (Lythrum salicaria) zu nennen. Am Rande des Weierbachs finden sich auch Bestände des Ästigen Igelkolbens (Sparganium erectum).
Viele Fledermausarten nutzen das Bruch als Lebensraum und Jagdgebiet. Dazu gehören die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), das Graue und Braune Langohr (Plecotus austriacus bzw. auritus), das Große Mausohr (Myotis myotis), die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) sowie die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferumequinum). Auch sehr seltene und äußerst schützenswerte Vogelarten haben sich im Bruch angesiedelt, wie z. B. das Braunkehlchen (Saxicola rubetra), der Raubwürger (Lanius excubitor) und die Bekassine (Gallinago gallinago), die jedoch heute weitgehend aus dem Naturschutzgebiet verschwunden sind. Trotzdem sind immer noch bedeutende Vogelarten im Gebiet vorhanden, wie Neuntöter (Lanius cullurio), Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola), Wendehals (Jynx torquilla) und Wasserralle (Rallus aquaticus).
NABU-Aktivitäten
Zusammen mit den Landespflegebehörden, der Ortsgemeinde und der Biotopbetreuung versucht der NABU durch Pflegemaßnahmen den heutigen Zustand zu erhalten und die ursprüngliche Bedeutung des Gebietes wieder herzustellen. Darunter fällt die Aufgabe das Moorgebiet zu mähen und feucht zu halten, da sonst die Gefahr der Austrocknung und der Lebensraumzerstörung von Tier- und Pflanzenarten besteht. Mit Hilfe einer speziellen Moorraupe kann binnen weniger Tage ein Teil des Bruchgeländes gesäubert und gemäht werden. Außerdem setzt sich der NABU dafür ein, dass zukünftig Staatsgelder in das Wasserschutzgebiet fließen.
Die Renaturierung im Mündungsbereich der Kyll in die Mosel umfasste eine Fläche von fast 35 Hektar. Es handelte sich hierbei um eine Ausgleichsmaßnahme für verschiedene Straßenbauprojekte der letzten Jahre (z.B.: A602, B53). Ziel war es, durch Umgestaltung eine naturnahe Auenlandschaft mit größtmöglicher Artenvielfalt wiederentstehen zu lassen, nachdem der Mündungsbereich um 1950 begradigt und befestigt worden war, wodurch die natürliche Dynamik einer Auenlandschaft verloren ging.
Heute ist das Projekt abgeschlossen, der Bach kann seinen Mündungsverlauf wieder selbst bestimmen, stehende Gewässer, Feuchtwiesen und Röhrichte sind entstanden und die gesamte Fläche hat sich mit einer vielfältigen Vegetation selbst begrünt. Der natürliche Prozess kleinerer Hochwässer, der die auenlandschaftstypischen Geländeverlagerung mit sich bringt, kann wieder stattfinden. Das ursprüngliche landwirtschaftliche Wegenetz ist verschwunden, wodurch das Gebiet nun auch einer großen Zahl von Tieren Zuflucht bieten kann.